Sobald es Anfang März wärmer wird, zieht Paul K. seine Joggingschuhe an, um ein paar Runden im Wald zu laufen. Ein paar Tage nach seinem ersten, letztjährigen Waldlauf fühlte er sich krank, als hätte er eine Grippe.
Zunächst mass er diesen Symptomen keine grosse Bedeutung bei. Als sein rechtes Bein jedoch stark anschwoll und ringförmige Hautrötungen auftraten, war er beunruhigt und fragte sante24 um Rat.
Die sante24-Ärztin, Frau Dr. med. Ariane Stirnemann, vermutete, dass die Beschwerden von Paul K. auf einen Zeckenstich zurückzuführen waren. Sie riet ihm, seinen Körper nach Zecken abzusuchen und diese zu entfernen. Auf jeden Fall solle er einen Arzt aufsuchen. Denn Zecken können schwere Erkrankungen wie Lyme-Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die Zecken-Hirnhautentzündung, übertragen. Zudem entdeckten Forscher an der Universität Zürich eine neue Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird: die sogenannte Neoehrlichiose. Bei den Zeckenerkrankungen treten zuerst fast immer grippeähnliche Symptome auf, die meist von selbst verschwinden. Die Infektion verläuft bei der Mehrheit von Personen unbemerkt, nur eine Minderheit erkrankt.
Sofort handeln bei Verdacht auf Zeckenerkrankung
Es gibt jedoch auch schwere Krankheitsverläufe. So zum Beispiel bei einer Zecken-Hirnhautentzündung (FSME): Das von Zecken übertragene Virus befällt das zentrale Nervensystem. Als Folge können Nackensteifheit und bleibende neurologische Schäden wie Lähmungen auftreten. Bei einer FSME können die gesundheitlichen Schäden nur gelindert werden. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich. Eine Lyme-Borreliose hingegen kann mit einem Antibiotikum therapiert werden. Treten Hautrötungen oder grippeähnliche Symptome auf, soll man einen Arzt konsultieren. Es ist zudem ratsam, sich die Zecke von einem Arzt oder Apotheker entfernen zu lassen. Unbehandelt kann auch eine Lyme-Borreliose zu bleibenden gesundheitlichen Schäden an Herz, Gelenken oder Nervensystem führen.
Bei der neu entdeckten Zeckenerkrankung Neoehrlichiose bestehen noch keine Erfahrungswerte. Bisher erkrankten in Europa insgesamt acht Patienten, davon zwei im Grossraum Zürich. Die Betroffenen litten an wiederkehrenden Fieberschüben von bis zu 40 Grad, Gewichtsverlust und allgemeinem Unwohlsein. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind eher gefährdet, daran zu erkranken.
Bereits in der kühlen Jahreszeit impfen
Da eine FSME nicht heilbar ist und bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sogar tödlich verlaufen kann, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit die FSME-Impfung allen Erwachsenen und Kindern, die in einem Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten. Für einen vollständigen Impfschutz braucht es drei Teilimpfungen. Mit der ersten Impfung soll bereits in der kalten Jahreszeit begonnen werden. Die Krankenpflegeversicherung übernimmt die Kosten dafür, sofern die Wohnregion des Versicherten im offiziellen Impfplan des Bundes aufgeführt ist.
Schutz vor ZeckenUm Zeckenstiche zu vermeiden, empfiehlt sich: | ||
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