Kaum hält der Frühling Einzug und alles fängt an zu blühen und zu spriessen, beginnt für viele Menschen eine anstrengende Zeit. Sie niesen, ihre Augen tränen und ihre Nase läuft. Tipps und Infos zum Thema Heuschnupfen:
Der Heuschnupfen bezeichnet eine Pollenallergie. Der Körper reagiert dabei auf eine Eiweissstruktur von Baum- oder Gräserpollen allergisch. Fast ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung ist davon betroffen. Betroffene können auf eine Baum- oder Gräserart allergisch sein oder auf mehrere gleichzeitig. Zu welchem Zeitpunkt die Symptome des Heuschnupfens auftreten, ist abhängig davon, wann die allergieauslösenden Pollen in der Luft zirkulieren.
Pollenflugsaison in der Schweiz
- Januar – Februar: Hasel, Erle
- März – April: Birke, Esche
- Mai – Juli: verschiedene Gräser und Roggen
- Juli – September: Beifuss, Ambrosia
Werden Pollen eingeatmet, schwillt die Bindehaut der Augen und die Schleimhaut der Nase an. Aus Gewebezellen wird Histamin freigesetzt, was zu einer allergischen Reaktion, dem Juckreiz, führt. Durch Kratzen und Reiben verstärkt sich die Schwellung, und die Schleimhäute entzünden sich. Dies wiederum führt zu Symptomen wie
- Niesattacken, Fliessschnupfen, verstopfte Nase
- Juckende und tränende Augen
- Juckreiz in Gaumen, Nase und Ohren
- Angestauter Schleim in den Nasennebenhöhlen kann zu Kiefer- und Kopfschmerzen führen
Beschwerden vorbeugen
- Lüften Sie während der Pollensaison erst nach längeren Regenphasen oder nur kurz am frühen Morgen.
- Schlafen Sie bei geschlossenen Fenstern.
- Pollenfilter oder Pollenschutzfilter im Auto und an den Fenstern montieren. So können Sie auch bei hoher Pollenkonzentration in der Luft lüften.
- Waschen Sie sich abends die Haare. Pollenpartikel werden so ausgewaschen.
- Überlassen Sie das Rasenmähen und das Staubsaugen jemand anderem.
- Bei starkem Pollenflug nur kurz nach draussen gehen. Tragen sie dabei eine Sonnenbrille mit einem Seitenschutz, um Ihre Augen vor den Pollen zu schützen. Empfehlenswert ist auch eine Kopfbedeckung, damit die Pollen nicht in Ihren Haaren haften bleiben.
- Bevorzugen Sie im Frühling Indoor-Sport.
- Wechseln und lagern Sie Ihre getragenen Kleider ausserhalb des Schlafzimmers.
- Hängen Sie Ihre Wäsche zum Trocknen im Trocknungsraum auf. Im Freien würden Sie mit Pollen in Kontakt kommen.
- Planen Sie Ihre Ferien an Orten, an denen keine oder nur eine geringe Pollenbelastung besteht. Zum Beispiel im Hochgebirge oder am Meer.
- Seien Sie achtsam. Durch eine Pollenallergie kann eine Kreuzallergie auf Nahrungsmittel ausgelöst werden.
Allgemein werden die Symptome des Heuschnupfens mit Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten behandelt. Komplementärmedizin und Therapien wie Akkupunktur werden ebenfalls erfolgreich gegen die Symptome eingesetzt.
Bis heute ist die Desensibilisierung aber die einzige Möglichkeit, eine Pollenallergie und somit den Heuschnupfen längerfristig zu vermindern. Eine solche Behandlung muss durch einen Facharzt abgeklärt und durchgeführt werden.
Was ist eine Desensibilisierung?
Mittels einer Desensibilisierung soll erreicht werden, dass der Körper Fremdstoffe, in diesem Fall die Pollen, wieder akzeptiert, so dass keine Beschwerden mehr auftreten. Dafür werden der betroffenen Person ständig steigende Dosen der auslösenden Eiweissstrukturen verabreicht. So soll sich der Körper an den Fremdstoff gewöhnen und ihn wieder tolerieren. Diese Therapieform dauert zirka 3 bis 5 Jahre. Geduld ist gefragt!
Desensibilisierung
Gestern sah ich schon wieder viele Leute mit geschwollenen, roten Augen und tropfender Nase. Ein informativer Text zur richtigen Zeit – gratuliere.
Für alle Allergiker noch eine aufmunternde Bemerkung zur Desensibilisierung: Das muss nicht unbedingt jahrelang dauern!
Einem Freund von mir halfen die Tröpfchen, die «seine» Allergieauslöser enthalten, schon im ersten Anlauf. Er ist seit Jahren symptomfrei und geniesst den Frühling.
Ganz nebenbei fand er beim Test heraus, dass er nicht nur auf gewisse Pollen, sondern auch auf Weichmacher allergisch ist. Seit er beim Waschen den (ohnehin überflüssigen) Weichspüler weglässt, juckt auch die Haut nicht mehr.