Das Internet ist in der heutigen Zeit eine wichtige Informationsquelle und ein Ort, an dem Einkäufe bequem von Zuhause aus gemacht werden können. Dieses einfache Einkaufen birgt aber je nach Ware grosse Risiken in sich. Vor allem bei Medikamenten sollten Sie einige Punkte beachten.
Swissmedic empfiehlt, sich bei Gesundheitsfragen an entsprechend ausgebildete Fachleute, wie Ärzte und Apotheker zu wenden. Diese Fachpersonen, können Ihren Gesundheitszustand besser beurteilen, als ein Fragebogen im Internet. Weiter können auf diesem Weg, die nötigen Medikamente verordnet werden.
Der Versandhandel von Arzneimitteln ist in der Schweiz prinzipiell verboten. Die zuständigen kantonalen Behörden können aber entsprechenden Anbietern eine Ausnahmebewilligung erteilen. Für den Versand eines Arzneimittels muss jedoch ein ärztliches Rezept vorgelegt werden. Das gilt auch für ansonsten rezeptfreie Produkte. So wird gewährleistet, dass vor der Bestellung eine fachliche Beratung stattgefunden hat.
Bezug von Arzneimitteln aus dem Ausland
Im Internet werden Tausende von gefälschten, wirkungslosen und sogar gefährlichen Medikamenten zum freien Verkauf angeboten. Die Schweizer Behörden können diese Verkäufe nicht unterbinden, da die entsprechenden Firmen nicht der Schweizerischen Gesetzgebung unterstellt sind.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, legal Arzneimittel aus dem Ausland zu beziehen. Eine Privatperson darf für sich selber – nicht aber für Drittpersonen – Medikamente in der Menge eines Monatsbedarfs importieren. Für die Höhe dieser Menge ist, sind die Angaben des Herstellers massgebend. Betäubungsmittel wie Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmittel dürfen nur mit einem entsprechenden Rezept eingeführt werden.
Risiken beim Onlinekauf
- Gesundheitsrisiko
Ohne Fachberatung muss der gesundheitliche Zustand selber eingeschätzt werden, das ist riskant. Durch eine falsche Einschätzung werden falsche, unnötige oder gefährliche Medikamente eingenommen, die der Gesundheit schaden können. - Qualität der Medikamente
Die Zusammensetzung und die Qualität sind nicht garantiert. Gefährliche Wirkstoffe oder Zusatzstoffe können die Gesundheit schädigen. - Ungeprüfte Medikamente
Diese Medikamente sind oft nicht auf ihre Wirkung, ihre Inhaltsstoffe und ihre Qualität getestet.
Oft locken Anbieter im Internet mit Versprechen wie „Abnehmen mit diesen Pillen“, „mehr Potenz“ oder „mehr Muskeln“. Was aber nicht erwähnt wird, sind die vielen möglichen Nebenwirkungen, die diese Präparate mit sich bringen können.
Seien Sie sich bewusst: Anbieter von Medikamenten im Internet wollen verkaufen. Und da ist vielen jedes falsche Versprechen recht.
Checkliste für Gesundheitsinformationen im Internet
- Wer ist für die Website verantwortlich? Ist eine glaubwürdige berufliche Qualifikation und ein Name des Autors / der Autorin oder der Organisation angegeben?
- Werden zuverlässige, vollständige und aktuelle Informationen publiziert? Prinzipiell können Sie davon ausgehen, dass Seiten öffentlicher Organisationen wie WHO, Swissmedic, BAG, FDA oder von Schweizerischen Standesorganisationen zuverlässige Informationsquellen sind.
- Entsprechen die Informationen Ihren Bedürfnissen? Finden Sie heraus, für wen die Informationen bestimmt sind (medizinische Fachpersonen, Unternehmen, Allgemeinheit / Betroffene, potentielle Käufer)
Was Sie stutzig machen sollte
- Schnelle Erfolge werden versprochen.
- Medikamente, die in der Schweiz, der EU oder der USA nicht zugelassen sind.
- Neuartige Theorien über Geheimrezepte.
- Es wird behauptet, dass bei Einnahme keine Risiken bestehen.
- Es wird geworben, dass das Medikament für alle Personen geeignet ist oder es ohne Risiko lebenslang eingesetzt werden kann.
- Seiten ohne vollständige Angaben wie Adresse des Anbieters.
Das Internet kann eine hilfreiche Unterstützung sein. Es ersetzt aber keine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.
Entdecken Sie Hinweise, dass nicht zugelassene Arzneimittel im Internet angeboten und importiert werden, können Sie dies bei Swissmedic unter [email protected] melden.
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