To Do Liste als Hilfsmittel um die aktuelle Arbeitsteilung wahrzunehmen
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Mental Load – wie gelingt eine gerechte Aufteilung der Haus- und Familienarbeit?

Kennen sie das ewige Denken, auch Mental Load genannt, im Haushalt? Heute erhalten Sie erste Tipps, wie Sie aus der Mental Load Falle kommen.


Was der Begriff des Mental Loads bedeutet und welche Folgen eine ungleiche Verteilung der Denk- und Organisationsarbeit im Haushalt haben kann, erfuhren Sie im letzten Artikel. Meist lastet die ganze Managearbeit auf einer Person in der Familie. Nun geht es darum, wie Sie die Denkarbeite zu Hause gerecht aufteilen können.

Schritt 1 Kommunikation:

Schritt eins haben Sie schon getan, in dem Sie sich im letzten Artikel mit dem Begriff befasst haben. Die Psychologin Patricia Cammarata empfiehlt im Interview über ihren Spiegel-Bestseller „Raus aus der Mental-Load Falle: wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“, dass das Thema Mental Load erst einmal in Ruhe mit dem Partner besprochen werden soll. Es ist also wichtig, Ihm zu erklären, was der Begriff bedeutet, denn viele Männer wissen gar nicht, wie viel in den Köpfen der Frauen abgeht.

Schritt 2 Beobachten:

In einem nächsten Schritt empfiehlt sie im Interview, alle To-Dos, die anfallen aufzuschreiben und den Namen der Person dazu zu schreiben, die an das To-Do gedacht hat. Am Besten eignen sich dazu Post-ist oder eine Tafel, die Sie in die Küche hängen. Daraus entsteht eine schöne Liste, anhand derer Sie rasch sehen, ob der Mental Load ungerecht aufgeteilt ist. So wird rasch sichtbar, dass irgendetwas schiefläuft, wenn hundert Mal der Name der Frau auftaucht.

Schritt 3 Verantwortung aufteilen und loslassen lernen:

Nachdem Sie beobachtet haben, wer wieviel Denk- und Organisationsarbeit übernimmt und wer welche Aufgaben erledigt, können Sie nun die Verantwortlichkeiten anpassen. Am besten entscheiden Sie gemeinsam, wer wofür und wann zuständig ist. Von Zeit zu Zeit lohnt es sich, solche Besprechungen zu wiederholen, um gemeinsam anzuschauen, was ansteht. Wenn die Aufgaben aufgeteilt sind, ist Abgrenzung gefragt. Das braucht manchmal etwas Geduld. Beispielsweise kann es schwierig sein, dem Partner dabei zuzusehen, wie er plötzlich als Anfänger rumwerkelt und Fehler macht. Dabei ist es ganz wichtig, dass Sie ihrem Partner seinen eigenen Weg gestatten, auch wenn Sie für gewisse Abläufe für sich längst die perfekte Lösung gefunden zu haben.

Weitere mögliche Schwierigkeiten und wie Sie damit umgehen können: In manchen Situationen ist Aushalten gefragt. Wenn beispielsweise Besuch kommt und die Wohnung schmutzig aussieht, weil der Partner seine Aufgabe noch nicht erledigt hat, kann es unangenehm werden, egal wie sehr Sie sich sagen: „Jetzt mach dich mal locker“. Denn leider denken die Gäste wahrscheinlich nicht “ Mensch, der Peter hat das Bad mal wieder nicht geputzt“. Wahrscheinlicher denken sie eher: „Sandra hat ihren Haushalt wohl nicht ganz im Griff“. Dennoch ist es wichtig, dass Sie in solchen Fällen Ihren Partner nicht daran erinnern, denn so bleibt der Mental Load letztlich bei Ihnen.

In anderen Situationen fällt die Abgrenzung vielleicht leichter. Wenn Ihr Mann beispielsweise vergessen hat, das Mittagessen für die Kinder vorzukochen und die Kinder sich dann beschweren, weil sie sich mit einer weniger feinen Alternative begnügen müssen, können Sie ruhig lächelnd sagen. „Das war heute Papas Aufgabe, das müsst ihr also mit ihm bereden.“

In diesem Sinne Mut zur Lücke und probieren Sie es aus. Für mehr Tipps und Tricks geht’s hier zum Buch. Den Originalartikel finden Sie hier.

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