Hygiene ist ein relativ neues Phänomen. Noch am Hof des Sonnenkönigs kannte man sie kaum. Toiletten waren auf Schloss Versailles ein Fremdwort, statt sich zu waschen, übertünchten die Höflinge ihren Körpergeruch mit Eau de Toilette. Und da die Perücken voller Insekten waren, stellte man sie nachts in eine Volière, wo sich die Vögel an dem Ungeziefer gütlich tun konnten.
Solche und andere Merkwürdigkeiten erklärt die Sonderausstellung Eau & Toilette im Kulturama Zürich.
Abbildungen in Schulbüchern zeigen oftmals Pfahlbauromantik pur. Gräbt man aber in den Siedlungen aus der Zeit zwischen 3900 und 800 v.Chr., so zeigt sich ein anderes Bild. Dank archäologischen Fundstellen der Bodenseeregion sind hygienische Verhältnisse und der Gesundheitszustand der damaligen Bevölkerung nachvollziehbar. Was verraten Zähne, durchbohrte Muschelschalen, Glasperlen, Kämme, Latrinen und Abwasserkanäle über das Leben der Menschen damals? Wie stand es um die Wasserversorgung und war Körperpflege ein luxuriöser Zeitvertreib oder hygienische Notwendigkeit? Wie veränderten sich Schönheitsideale durch die Zeitalter und wie wichtig sind Schönheit, Wasser, Hygiene und Körperpflege für uns heute?
Jeden 1. Sonntag des Monats um 14.30 Uhr und jeden 1. Donnerstag um 18.30 Uhr bietet das Kulturama an der Englischviertelstrasse 9 eine öffentliche Führung an.
Auskunft: Dienstag bis Freitag, 9.00 - 12.00 und 13.00 - 17.00 Uhr
044 260 60 03/ 09 oder 44 (Sekretariat)
Öffentliche Führungen in der Sonderausstellung "eau&toilette"
Hygiene und Schönheit von -3900 bis +2012
Die Führung ist für Familien geeignet
Die nächsten Führungen:
Donnerstag, 2. Februar 2012, 18.30 Uhr
Sonntag, 5. Februar 2012, 14.30 Uhr
Die Austellung im Kulturama Zürich ist noch bis am 24. Juni zu sehen.
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