Jedes Jahr an Sylvester sind sie wieder da - die Neujahrsvorsätze. Ob Sie zu den Menschen gehören, die welche fassen oder eben nicht: Sie werden ziemlich sicher ein Bewusstsein dafür entwickelt haben, dass es sie gibt, diese Vorsätze. Die Medien helfen dabei kräftig mit und manches Geschäftsmodell beruht darauf, dass im Januar, dank der guten Vorsätze, wieder neue Kundenströme kommen werden. Die Fitness-Abo-Aktion im Januar ist nur ein Beispiel dafür. Wir haben uns gefragt, wo eigentlich der Ursprung dieses Brauchs liegt.
Das Prinzip der «Neujahrs-Vorsätze» geht zurück bis zu den Babyloniern 4000 vor Christus. Damals herrschte zwar noch ein anderes Kalendersystem vor und das Jahr begann nicht im Winter, aber bereits damals fassten die Menschen Vorsätze. Die Babylonier versprachen im Frühling, im Zusammenhang mit einem Fest namens Akitu, das den Beginn des neuen Jahres markierte, den Göttern, dass sie ihre Schulden begleichen und ausgeliehene Gegenstände zurückgeben würden. So wollten Sie sich die Gunst der Götter sichern.
Die Römer übernahmen diesen Brauch. 46 vor Christus setzte Julius Caesar schliesslich den Jahresanfang auf Januar fest. Die Neujahrsfestlichkeiten markierten jeweils eine neue Legislaturperiode und waren gleichzeitig gekoppelt mit der Verehrung des Gottes Janus, der den Beginn und das Ende symbolisierte.
Im Mittelalter stiess dieser heidnische Brauch dann bei den Christen auf wenig Gegenliebe. Sie veränderten daraufhin den Brauch etwas. Am ersten Tag im Neuen Jahr sollte darüber nachgedacht werden, welche Fehler im vergangenen Jahr begangen wurden und wie diese im neuen Jahr verhindert werden konnten. Es wurden Mahnwachen abgehalten und Schuldbekenntnisse formuliert, die die Glaubenszugehörigkeit zum Christentum stärken sollten.
Auch die Ritter erneuerten jeweils nach den christlichen Festtagen ihren ritterlichen Treueschwur. So bekamen die Neujahrsvorsätze eine moralische Grundbedeutung, die bis ins 19. Jahrhundert anhielt.
Im 19. Jahrhundert verloren die Neujahrs-Vorsätze dann allmählich ihren religiösen Bezug und es entwickelten sich Vorsätze, so wie wir sie heute kennen. Diese können zwar immer noch die gleiche Fragestellung beinhalten. Was lief gut oder schlecht im letzten Jahr und wie können wir das verbessern? Aber wir versprechen dies zunehmend weniger Gott, vielmehr fassen wir diese Neujahrsversprechen für uns selbst.
Wie steht es mit Ihnen? Fassen Sie Neujahrs-Vorsätze? Jetzt wissen Sie zumindest woher Sie kommen und wenn Sie welche fassen wünschen wir Ihnen gutes Gelingen bei der Umsetzung.
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