Seit Jahren schon tüftelt die Lebensmittelbranche auf der ganzen Welt nach einem Fleisch, dass dem vom geschlachteten Tier sehr ähnlich ist. Für dieses identische Erlebnis soll jedoch kein Tier sterben und doch soll es dieselben Nährwerte wie Fleisch aufweisen. Die ersten Produkte sind in Singapur bereits auf dem Markt, jedoch noch zu einem sehr hohen Preis. Bis die Produkte in der Schweiz zu konsumieren und kaufen sein werden, gehen wohl noch einige Jahre. Es sind jedoch bereits viele namhafte Firmen, auch aus der Schweiz, an der Forschung dieses ethisch vertretbaren Fleisches beteiligt.
Die Herstellung von kultiviertem Fleisch ist sehr aufwändig und kompliziert und mit einem langsamen Wachstumsprozess verbunden. Produkte wie Nuggets und Hackfleisch sind einfacher herzustellen als Steaks oder Fischtranchen. Solche Produkte werden vielleicht auch mittels 3D-Lebensmitteldrucker hergestellt.
Wie entsteht Stammzellen-Fleisch überhaupt?
Für das Züchten dieses Fleisches werden einem lebenden Tier mittels einer einmaligen Biopsie Stammzellen entnommen. Dabei geschieht dem Tier nichts. Diese Stammzellen werden in einem Bioreaktor auf einer Nährstofflösung mit Wachstumshormonen behandelt und wachsen während ungefähr zwei Wochen zu kleinen Fleischstücken heran. Um die uns vertraute Fleischkonsistenz zu erhalten, werden die kleinen Stücke mittels Pflanzenproteinen strukturiert. Die Nährstofflösung, welche aktuell in der Forschung eingesetzt ist, stammt meistens aus einem Serum von Tierföten. Dies ist ein Punkt, an welchem intensiv geforscht wird. Es ist das Ziel, auch hier pflanzliche Produkte einsetzen zu können. Dies ist ein weiterer Punkt, weshalb die bereits existierenden Produkte noch sehr teuer verkauft werden müssen und es bleibt spannend, was in den nächsten Jahren alles für Fortschritte in diesem Bereich erzielt werden.
Fakt ist, dass für Fleisch aus Stammzellen keine Tiere sterben und bei der Produktion kein Abfall entsteht, da genau das gewünschte Produkt hergestellt wird. Weiter kann Fleisch von verschiedenen Tierarten angeboten werden, so auch exotische Varianten wie Krokodil, Emu oder ähnliches. Da das Fleisch lokal produziert und demnach nicht mit dem Flugzeug oder Lastwagen weit transportierte werden kann, wird das Klima geschont. Natürlich wird die Herstellung Umweltemissionen verursachen, jedoch kennen die Wissenschaftler hier noch keine genauen Daten und deshalb können wir sie noch nicht mit dem Methanausstoss von Tieren vergleichen.
Ob das Stammzellen-Fleisch unsere Zukunft sein wird, zeigt sich in den nächsten zehn Jahren. Bleiben wir gespannt.
Geniessen Sie bis dahin Ihr Fleisch bewusst und mit Genuss.
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