Räbe oder weisse Rübe
© Richard Villalon, 123rf.com

Woher kommt der Brauch des "Räbelichtli-Umzugs"

Eine Tradition für Gross und Klein


Der Räbeliechtli-Umzug ist ein alljährlicher herbstlicher Brauch. Kinder und auch Erwachsene ziehen singend mit ihren selbst geschnitzten Räbeliechtli durch die Strassen. Die Läternli werden oft aus Räben von den Kindern im Kindergarten oder der Schule selbst gemacht. Sie höhlen die Räben aus und verzieren ihre Schale mit Schnitzereien.

 

Ursprung
Zum Ursprung des Räbeliechtli-Umzuges sind einige Herkunftsgeschichten bekannt. Eine Tradition des Umzuges kann weit zurückverfolgt werden, wurde aber nie genau dokumentiert. Der Umzug wird jedoch von verschiedenen Bräuchen abgeleitet. Der Räbeliechlti-Umzug ist zeitnah mit dem Martinstag, dem Erntedankfest, dem amerikanischen Thanksgiving und Halloween. Er wurde aus all diesen Festen und Bräuchen wahrscheinlich abgeleitet. 

 

Geschichtlicher Ursprung:
Die Römer und Kelten benutzen die Räbeliechter in der dunklen Jahreszeit. Es wurden grässliche Gesichter in die Räbe geschnitzt, um die Geister der Toten zu vertreiben.

 

Religiöser Ursprung:
Die Herkunft steht in katholischen Regionen oft im Zusammenhang mit dem Martinstag am 11. November. In evangelisch geprägten Regionen ist der 10. November der Namenstag von Martin Luther, dem Reformator. Die Räbeliechtli-Umzüge finden um diese Daten herum statt.

Es ist auch bekannt, dass die Tradition vom Ende der Erntezeit abgeleitet wurde. Im Mittelalter war die Räbe – Deutsch Reben – ein Grundnahrungsmittel wie heute die Kartoffel, welches als letztes geerntet werden konnte. Umso mehr Räben die Bauern ernten konnten konnte, umso sicherer war die Lebensmittelversorgung in der Winterzeit. Die Bauern feierten als Dank für die gute Ernte einen Gottesdienst und veranstalteten ein Volksfest. Die Bäuerinnen sind zu diesem Gottesdienst und Fest mit Räbeliechtli vom Berg hinab ins Tal gewandert. Die Räbeliechtli haben ihnen den Weg zur Kirche erleuchtet.

 

Räbeliechtli-Umzug heute
Der Räbeliechtli-Umzug findet meistens um den 11. November statt. Ein fixes Datum gibt es nicht. Während des Umzugs werden die Lichter in Häusern, wie auch die Strassenlaternen ausgemacht. So kommt der Kerzenschein der Räbenliechtli besser und schöner zur Geltung und die Atmosphäre hat etwas Besonderes. Die Kinder tragen mit Stolz ihre selbstgemachten Räbenliechtli. Natürlich darf das traditionelle Singen eines Räbeliechtli-Liedes nicht fehlen.

 

Wir empfehlen Ihnen, wieder einmal ein Räbeliechlti zu schnitzen oder an einem Umzug mitzulaufen. Es ist eine besondere Stimmung während des Umzuges.

Gerne stellen wir Ihnen noch den passenden Liedtext zur Verfügung:
I go mit mire Latärne und mini Läterne mit mir.
Am Himmu lüchte d’Stärne do unge lüchte mir.
Dr Güggu chräit und d’Chatz miaut. La bimmel, la bimmel, la bumm.

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