Sie haben Recht: Nüsse sind nahrhaft und enthalten viel Fett. Doch wissen Sie auch, dass Nüsse Gehirn- und Nervennahrung ersten Ranges sind, viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten und unsere Blutfette positiv beeinflussen können? Nüsse sind längst mehr als die „ungesunden“ Knabbereien vor dem Fernseher oder beim Aperitif. Sie sind Bestandteil einer gesunden Ernährung und dienen als Zutat vieler raffinierter Gerichte.
Weltweit waren Nüsse seit je her ein Grundnahrungsmittel. Noch lange vor dem Getreideanbau haben sie den Ureinwohnern durch knappe Jahreszeiten geholfen. Bereits zu Zeiten der Pharaonen wurden sie als Schönmacher, Genussmittel, Öllieferanten und Heilmittel geschätzt.
Heute werden Nüsse oft als „Dickmacher“ bezeichnet. Keine Frage, mit einem Fettgehalt zwischen 40 und 70 Gramm pro 100 Gramm gehören sie zu den fetthaltigsten Lebensmitteln überhaupt. Doch das enthaltene Fett besteht hauptsächlich aus ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, die für unsere Gesundheit unentbehrlich sind. Sie stärken Nerven und Gehirn und können, regelmässig genossen, das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut senken. Dadurch schützen sie die Blutgefässe vor einer Gefäss-Verkalkung (Arteriosklerose) und senken das Risiko eines Herzinfarktes. Mit einem Fettanteil von 60-70% zählen Paranüsse, Macadamianüsse, Pekannüsse, Baumnüsse und Haselnüsse zu den fettreichsten Nüssen. Im mittleren Bereich mit 50-55% Fettanteil liegen die Erdnüsse, Pinienkerne, Pistazien und Mandeln. Mit Abstand am wenigsten Fett enthalten Cashewnüsse, gefolgt von der frischen Kokosnuss. Beide enthalten rund 40% Fett, wobei die Kokosnuss einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren enthält. Diese wirken sich negativ auf das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut aus und sollten deshalb sparsam verwendet werden.
In der Nuss steckt noch viel mehr, was sie zu einem äusserst wertvollen Lebensmittel macht: Lebenswichtige Eiweissstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Mit einem Anteil von 10-20% Eiweiss sind Nüsse pflanzliche Lieferanten von lebenswichtigen Aminosäuren. Beispielsweise verfügen Mandeln, Baumnüsse und Haselnüsse über alle acht für den Menschen lebenswichtigen Eiweissbausteine. Zu Recht werden sie deshalb oft als „das Fleisch der Vegetarier“ bezeichnet. Die beste biologische Wertigkeit erhalten Sie, wenn Sie Nüsse mit Getreide oder Hülsenfrüchten kombinieren.
Zu den enthaltenen Mineralstoffen und Spurenelementen zählen vor allem Magnesium, Eisen, Selen, Zink, Kupfer und Mangan. Erdnüsse und Baumnüsse liefern zusätzlich Folsäure, Mandeln und Haselnüsse Calcium. Im Bereich der Vitamine glänzen Nüsse mit ihrem hohen Anteil an Vitamin E und Vitaminen der B-Gruppe. Vitamin E schützt zusammen mit den ungesättigten Fettsäuren die Blutgefässe. Die Gruppe der B-Vitamine gelten als Fitmacher für Gehirn und Nerven. Nüsse sind also nicht nur ihrer Form nach regelrechter „Brain Food“.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, pro Tag 20-30 Gramm ungesalzene Nüsse zu essen, das entspricht circa einer Hand voll. Mit einer Hand voll Nüsse bestehend aus je 10 Gramm Mandeln, Haselnüssen und Pinienkerne decken Sie bereits 18% Ihres Tagesbedarfs an Eisen, 19% des Bedarfs an Zink, 22% des Bedarfs an Magnesium und 43% des empfohlenen Tagesbedarfes an Vitamin E ab.
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