Bevorzugen Sie Erdnüsse, die Königinnen der Cocktailpartys, oder doch lieber Italiens berühmte Pinienkerne? Sind Sie der typische Aperitif-Nuss-Picker, der Studentenfutter-Knabberer oder der Kokosnuss-Liebhaber? Egal für was Sie sich entscheiden, Nuss ist nicht gleich Nuss. Jede einzelne dieser nahrhaften Naturprodukte trägt eine andere Geschichte, findet ihre eigene Verwendung und weist ein breites und dennoch unterschiedliches Spektrum an Nährstoffen auf.
Allen Nüssen gemeinsam ist, dass sie zu den Hartschalenfrüchten gehören. Dazu gehören Steinfrüchte wie beispielsweise Mandeln und Baumnüsse, Hülsenfrüchte wie die Erdnuss, Kapselfrüchte wie die Paranuss und noch viele mehr. Zum Teil handelt es sich um die Früchte selbst, wie es bei Haselnuss, Esskastanie, Pistazie, Paranuss oder Erdnuss der Fall ist, oder um die Samen der Früchte wie bei der Baumnuss und der Kokosnuss. Die meisten Nüsse sind im Mittelmeerraum, in den USA oder in fernen exotischen Ländern heimisch. Nur die Baumnuss, Haselnuss und allenfalls noch die Mandel zählen zu den heimischen Arten.
Baumnuss / Walnuss – Die Götterspeise
In der griechischen sowie auch der lateinischen Kultur war die Walnuss die Speise der Götter. Aus dem antiken Persien, wo die Walnuss zeitweise als Zahlungsmittel diente, kam sie schliesslich nach Europa. Heute ist die Walnuss die Allrounderin in der Küche schlechthin. Sie verfeinert Salate und Desserts, harmoniert bestens mit Huhn- oder Lachsgerichten und macht jedes Käsebrot zur Delikatesse. Sie enthält Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C, Folsäure und Magnesium.
Cashewnuss – Exotin in giftiger Schale
Die Cashewnüsse werden hauptsächlich aus Indien, China, Brasilien, Ostafrika und Argentinien exportiert. Unmittelbar nach der Ernte werden die Nüsse getrocknet, geröstet und geschält. Die Schale enthält ein stark ätzendes, giftiges Öl, welches die Nüsse zwar jahrelang haltbar macht und vor Tieren schützt, aber die Haut angreift und Blasen verursacht. Einmal geschält, zählt die Cashewnuss dank ihres ausgewogenen Nährstoffverhältnisses zu den verträglichsten Nüssen. Sie enthält wenig Nahrungsfasern und Fett, ist aber reich an Eisen und Magnesium. Diese Exotin findet ihre Verwendung vor allem in südamerikanischen, indischen, chinesischen und südostasiatischen Gemüse- oder Hühnergerichten.
Erdnuss – Königin der Cocktailpartys
Jahrhundertelang galt die Erdnuss als Nahrung der Sklaven und Armen in den Südstaaten, sowie als Futter für Schweine und Geflügel. Mit dem amerikanischen Bürgerkrieg wurde sie in den Nordstaaten bekannt und hatte ihren Siegeszug Ende des letzten Jahrhunderts, als sie erstmals al Knabberei im Zirkus verkauft wurde. Heute haben Erdnüsse nebst ihrem Stammplatz an Cocktailpartys grosse Verwendung in der mexikanischen, afrikanischen und indonesischen Küche. In den USA werden rund die Hälfte der zwei Millionen Tonnen Erdnüsse pro Jahr zu Erdnussbutter, auf Englisch „Peanutbutter“, verarbeitet. Neben ihrem hohen Eiweissgehalt von rund 25% liefern die beliebten Knabbernüsse unter anderem auch einen Anteil an Folsäure.
Haselnuss – Das Liebeselixier
In der germanischen und keltischen Mythologie stand der Haselnussstrauch für Wissen, sexuelle Kraft und Fruchtbarkeit. Bei den Römern galt er als Symbol des Friedens und in der Volksheilkunde wurde dem Hasel eine schmerzstillende, blutstillende und fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Die Haselnüsse des in ganz Europa heimischen Haselstrauchs finden in unserer Küche grosse Verwendung. Vor allem in Schokolade und anderen Desserts erfreuen sie sich einer grossen Beliebtheit. Da sie genügend Fett enthalten und von mehliger Konsistenz sind, ersetzen sie im Gebäck genau wie die Mandeln häufig das Mehl. Neben ihrem Fettgehalt enthalten die kugelrunden Lebenselixiere Calcium, Vitamin E und Folsäure.
Kokosnuss – karibische Träume
Die Kokospalmen lieben das Meer und die Tropensonne rund um den Äquator. Die bis zu 100-jährigen Palmen bilden laufend neue Fruchtstände aus, welche nach 10 Monaten erntereif sind. Wenn die rund 2.5 kg schwere Steinfrucht noch jung und grün ist, enthält sie bis zu einem Liter nahrhafte Flüssigkeit. Ob als frische Kokosnuss, Kokosöl, -fett oder –milch, die Kokosnuss ist aus der asiatischen und kreolischen Küche nicht mehr wegzudenken. Aufgrund des hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäuren ist Kokosöl jedoch kein hochwertiges Speiseöl. Gegen einen erfrischenden Drink aus Kokoswasser oder ein feines Dessert mit Kokosraspeln spricht aber durchaus nichts.
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