Wie Sie sich oder Betroffene unterstützen
Vor Ihnen liegt eine schriftliche Prüfung auf dem Tisch. Sie sollten das gestern Gehörte vor dem ganzen Team wiederholen. Letzte Woche haben Sie die Anleitung für das neue Küchengerät gelesen und jetzt ist alles weg. Black-out.
Solche Black-outs oder das schwarze Loch im Kopf kann das Resultat einer Lernblockade sein. Heisst, Sie haben die Informationen zwar gelesen oder gehört, Sie können Sie aber nicht korrekt wieder geben. Was die Ursache eine Lernblockade sein kann, lesen Sie hier.
Wie können Sie sich oder anderen helfen?
Schaffen Sie eine lernfreundliche Atmosphäre
- Entfernen Sie Ablenkungen vom Lernort. Zum Beispiel Computerspiele, Fernseher, Telefon, Natel.
- Ordnen Sie Ihren Schreibtisch so, dass Sie ausreichend Platz darauf haben und die benötigten Utensilien wie Bleistift oder Taschenrechner greifbar sind.
- Wechseln Sie zwischen Lernthemen ab. Sich auf ein neues Thema einzulassen gibt jeweils einen neuen Anstupf für die Hirnrezeptoren.
- Lernen Sie mit allen Sinnen. Wechseln Sie zum Beispiel zwischen Lesen, Hören, Sprechen, Zeichnen oder Schreiben ab.
- Wenn Sie Ihr Kind unterstützen möchten, behelfen Sie sich mit Anschauungsmaterial. Das Bruchrechnen lässt sich super mit einem in Spalten geschnittenen Apfel oder einem aufgezeichneten Kreis zeigen.
- Bauen Sie ausreichend Pausen ein. Planen Sie genug Zeit ein, um sich nach 2 bis 3 Stunden eine halbe Stunde zu bewegen.
- Freizeit bewahren. Ist Ihr Terminkalender voll und es bleibt kaum Zeit für Erholung und das „Nichtstun“, ist auch die Aufnahmefähigkeit eingeschränkt.
Mentale und emotionale Unterstützung
- akzeptieren Sie die Lernblockade. Akzeptieren Sie, dass sie ein Teil von Ihnen ist und seien Sie sich bewusst, dass es weder eine Krankheit noch Ihre Schuld ist.
- Üben Sie Prüfungssituationen Zuhause. Stellen Sie sich dem Zeitdruck in einem geschützten Rahmen.
- Benennen Sie die Lernblockade positiv. Streichen Sie Worte wie „Problem“, „Angst“, „Prüfung“ aus Ihrem Wortschatz. Negative Worte lösen unbewusst jeweils eine Anspannung im Körper aus. Wenn Sie darüber sprechen, finden Sie ein positiv behaftetes Wort dafür.
- Positive Ziele
Wenn Sie sich Ziele setzen, formulieren Sie diese positiv. Statt „ab heute habe ich keine Angst mehr vor der Prüfung“ sagen Sie sich „bei der nächsten Prüfung werde ich mich entspannter fühlen. - Du schaffst das!
Bevor Sie an eine schwierige Situation treten, sehen Sie in den Spiegel und reden Sie sich gut zu. Dabei reicht ein kurzer Satz: „Du schaffst das!“. Wenn Ihr Kind zur Schule geht, legen Sie ihm Ihre Hand auf die Schulter und sagen Sie überzeugt: „Du schaffst das!“ Positiver Zuspruch stärkt unser Selbstvertrauen. - Lehrpersonen mit einbeziehen
Sprechen Sie mit dem Lehrer Ihres Kindes, damit auch von dieser Seite her Unterstützung kommen kann. Für Lehrer ist es nicht immer ersichtlich, ob eine Lernblockade vorliegt. - Professionelle Hilfe
Ist die Lernblockade stark ausgeprägt, lohnt es sich mit Fachpersonen wie Kinderärzten, Psychologen oder Lehrpersonen zu sprechen.
Lernblockaden können reduziert werden. Damit es beim Lernen einfacher wird.
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