Wo beginnt Sexualität?
Bei dem Wort Sexualität denken viele Erwachsene sofort an Geschlechtsverkehr oder an Sex mit einem anderen Menschen. Dabei enthält das Wort viel mehr.
Sexualität ist verbunden mit einem Gefühl. Einem Gefühl, dass jedem Menschen selbst gehört. Es ist lustvoll und angenehm und bewirkt eine Wärme im Körper. Ekel oder Angst sind keine sexuellen Gefühle. Sex hat meistens mit einer Berührung und Erregung zu tun.
Wo Sexualität beginnt, darf jeder Mensch für sich selbst bestimmen. Für einige kann der Start bereits sein, wenn zwei Blicke sich treffen und es folgend bei einem Menschen ein wohliges Gefühl im Herzen oder in der Genitalregion verursacht. Für andere Menschen wiederum beginnt die Sexualität dort, wo zwei Menschen sich mit den nackten Körpern berühren, und so gibt es noch unzählige weitere Varianten.
Sex ist vielseitig und «normal» gibt es nicht. Das Spektrum der Variationen ist sehr gross. Es beginnt mit der Anzahl Personen, welche an der Sexualität beteiligt sind, geht weiter mit den verschiedenen Geschlechtern, unterscheidet sich in den Arten der Berührungen sowie der verwendeten Hilfsmittel, Stellungen und der Art des Sex.
Sexualität ist verknüpft mit Sehnsucht, Wünschen, Begehren, Vorstellungen, Ängsten, Irritationen und Scham. Viele Menschen wünschen sich gefühlvollen «guten» Sex. Nur wer versteht was unter «gut»? Auch hier ist es sehr individuell und am besten findet dies jeder Mensch für sich heraus.
Solosex, auch Selbstbefriedigung genannt, bietet die Möglichkeit, sich selber besser kennen zu lernen. Durch Berührungen am eigenen Körper kann jeder Mensch für sich erkunden, was sich gut und stimmig anfühlt, was das Blut in Wallung bringt und welche Gedanken die Körperempfindungen ebenfalls verändern. Menschen, die wissen, wie sie ihre Lust beeinflussen können und was ihnen gefällt, werden die Sexualität mit anderen Personen stärker geniessen können, wie Menschen, die dieses Wissen noch nicht haben.
Sexualität mit anderen Menschen zusammen ist komplizierter als Solosex. Die Sehnsucht nach Nähe und zusammen lustvoll gelebter Gefühle muss im Zeitpunkt harmonieren und passen. Dies ist vor allem im Kontext mit kleinen Kindern im Haushalt oft nicht einfach. Eine offene und ehrliche Kommunikation kann hier helfen. Sagen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, weshalb Sie aktuell keine Lust auf Sex haben. Vielleicht gibt es zu diesem Zeitpunkt bereits ein Plan B, welchen Sie dem gegenüber vorschlagen können. Kommunikation schafft Klarheit und diese ist für ein erfüllendes Sexualleben wichtig.
Wir wünschen Ihnen viele lustvolle Stunden mit Ihrem Körper.
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